Das Knochenmarködem (KMÖ) tritt bei vielen Krankheiten auf und kann zu intensiven Schmerzen im Bereich der Gelenke führen. Das Knochenmarködem wurde erstmals 1988 beschrieben und betrifft Männer 3x so häufig wie Frauen.
Das Knochenmarködem (KMÖ) tritt bei vielen Krankheiten auf und kann zu intensiven Schmerzen im Bereich der Gelenke führen. Das Knochenmarködem wurde erstmals 1988 beschrieben und betrifft Männer 3x so häufig wie Frauen.
Ursachen
Knochenmarködeme können viele Ursachen haben; grob lassen sich
die Ursachen in 3 Gruppen einteilen:
- durchblutungsbedingt (Knochennekrose, komplexes regionales Schmerzsyndrom)
- mechanisch (Prellung, Mikro- und Stressfrakturen)
- reaktiv (Arthrose, postoperativ und Tumore).
(Hofmann et al, Orthop Clin North Am, 2004)
Eine Sonderform ist das transiente (vorübergehende) KMÖ-Syndrom des hüftnahen Oberschenkelknochens bei schwangeren Frauen im 3. Trimester und das primäre (keine erkennbare Ursache) KMÖ-Syndrom.
Symptome
Das Knochenmarködem-Syndrom kann zu starken Schmerzen der gelenknahen Knochen und Gelenke führen. Die Beweglichkeit der Gelenke ist oft eingeschränkt. Die Schmerzen werden durch Belastung verstärkt, teilweise besteht ein lokales Hitzegefühl und eine Klopf- und Druckschmerzhaftigkeit. Das KMÖ-Syndrom führt zu deutlich reduzierter Lebensqualität. Die Hüften sind am häufigsten betroffen (70%), gefolgt von Knien und Sprunggelenk/Fußknochen.
Diagnose
Das Röntgen der Knochen ist in der Frühphase immer unauffällig.
Das MRT ist der Goldstandard in der Diagnose eines Knochenmarködems. Abhängig von der Fragestellung kann vor der MRT Untersuchung die Gabe eines Kontrastmittels über die Vene notwendig sein. Sollte ein MRT nicht möglich sein, dann kann ein KMÖ auch mit einem sehr genauen CT (dual-energy) festgestellt werden. Von entscheidender Bedeutung ist, dass im Rahmen der Abklärung die Risikofaktoren für ein Knochenmarködem genau abgeklärt werden. Etablierte Risikofaktoren sind Vitamin-D Mangel, wiederholtes Mikrotraumata, niedriger Knochenstoffwechsel und Schwangerschaft.
Therapie
Prinzipiell richtet sich die Therapie des Knochenmarködems nach der Grunderkrankung. Knochenmarködeme lassen sich gut behandeln auch wenn die Genesung Wochen bis Monate dauern kann. Für alle Knochenmarködeme gilt: je früher im Krankheitsverlauf die Diagnose gestellt wird desto schneller ist eine Heilung möglich.
Die Therapie des primären Knochenmarködems kann herausfordernd sein, da die verschiedenen Therapieansätze teils kontrovers diskutiert werden.
Die entlastende Mobilisierung, Ruhigstellung und Physiotherapie haben einen hohen Stellenwert in der Therapie. Weitere Behandlungsoptionen sind die extrakorporale Stoßwellentherapie, oder Infusionstherapien mit Prostazyklin (Ilomedin) oder Bisphosphonaten. Die Druckentlastung durch eine Operation kann ebenfalls erfolgreich eingesetzt werden.
Prof. Dr. Wenzel Waldstein
Prof. Dr. Wenzel Waldstein
Prof. Dr. Wenzel Waldstein