Österreich ist aufgrund seiner topographischen Lage und Tradition ein beliebtes Wintersportland. Die Zahl der Verletzungen im Wintersport nahm in den letzten Jahren kontinuierlich ab. Dennoch führen Unfälle beim Skifahren und Snowboarden jährlich zu den meisten Behandlungen in Spitälern. Es ist daher unumgänglich sich mit dem Thema Sportunfälle im Wintersport auseinanderzusetzen.
Österreich ist aufgrund seiner topographischen Lage und Tradition ein beliebtes Wintersportland. Die Zahl der Verletzungen im Wintersport nahm in den letzten Jahren kontinuierlich ab. Dennoch führen Unfälle beim Skifahren und Snowboarden jährlich zu den meisten Behandlungen in Spitälern. Es ist daher unumgänglich sich mit dem Thema Sportunfälle im Wintersport auseinanderzusetzen.
Die Ursachen von Verletzungen beim Wintersport sind meist multifaktoriell. Es lässt sich jedoch beobachten, dass die meisten Verletzungen selbst verschuldet sind und ohne Fremdeinwirkung passieren.
Die Ursachen von Verletzungen lassen sich in beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risikofaktoren unterscheiden. Der wichtigste beeinflussbare Risikofaktor für Verletzungen ist die mangelnde körperliche Fitness von Sportler*innen. So geschehen Unfälle häufig in den ersten beiden Tagen eines Skiurlaubs. Weitere beeinflussbare Faktoren sind:
- Falsch eingeschätztes Können (zum Teil durch Alkohol verstärkt)
- Ski und Snowboardtechnik und zu hohe Geschwindigkeit
- Übermüdung und mangelnde Konzentration
- Mangelnde Kenntnis der Verhaltensregeln
- Schlecht gewartete Sportausrüstung
Zu den nicht oder nur bedingt beeinflussbaren Risikofaktoren zählen:
- Geschlecht und Alter
- Pistenverhältnisse (schwerer Schnee, aggressiver Kunstschnee, Eisplatten)
- Sichtverhältnisse
- Hohe Frequenz von Sportler:innen auf den Pisten
- Ungenügend abgesicherte Pistenanlagen
Knieverletzung
Unfälle im Wintersport führen am häufigsten zu Verletzungen der Kniegelenke. Im Erwachsenenalter verletzen sich dabei doppelt so viele Frauen wie Männer an den Knien. Die häufigsten Knieverletzungen sind Kreuzbandrisse, Verletzungen des Meniskus und der Seitenbänder. Kreuzbandverletzungen können entstehen, wenn das Kniegelenk unfreiwillig verdreht oder stark überstreckt wird. Skifahren stellt ein größeres Risiko für Knieverletzungen dar als Snowboardfahren.
Verletzung an der Schulter
Die zweithäufigste Verletzungsregion betrifft das Schultergelenk. Insgesamt sind Männer häufiger betroffen. Mit zunehmendem Alter und abnehmender Knochendichte steigt jedoch das Risiko für schulternahe Knochenbrüche bei Frauen stark an. Häufig kommen Sehnenrisse an der Schulter, ein ausgekugeltes Gelenk oder Knochenbrüche vor.
Verletzung an Arm und Handgelenk
Snowboarder*innen stützen sich bei einem Sturz häufig mit den Händen ab; daher werden Verletzungen und Knochenbrüche im Bereich der Handgelenke sehr häufig beobachtet.
Verletzungen am Kopf
Die Häufigkeit von Kopfverletzungen konnte durch die hohe Akzeptanz von Helmen deutlich gesenkt werden. Rund 10 % aller behandelten Skiunfallopfer haben eine Kopfverletzung.
Skidaumen
Unter Skidaumen wird eine besondere Art der Bandverletzung zwischen Daumen und Zeigefinger verstanden. Die Verletzung wird durch ein zu starkes Abspreizen des Daumens verursacht. Dies kann durch einen Sturz oder durch ein Hängenbleiben in der Schlaufe der Skistöcke passieren. Eine sorgfältige Abklärung ist notwendig, um eine Instabilität auszuschließen und anhaltende Schäden zu vermeiden.
Die richtige körperliche und mentale Vorbereitung ist wichtig, um Verletzungen zu vermeiden. Eine über das ganze Jahr hinweg durchgeführtes Ausdauertraining ist hierfür wichtige Grundlage, damit Sportler*innen weniger schnell ermüden. Mindestens 2 Monate vor der Wintersaison sollte ein gezieltes Krafttraining sowie ein Training der koordinativen Fähigkeiten begonnen werden. Insbesondere sind eine gut ausgebildete Rumpfmuskulatur, eine gute neuromuskuläre Kontrolle und ein ausgeglichenes Training beider Beine sinnvoll.
Als passionierter Skifahrer und Sportarzt berate ich Sie gerne zum richtigen Training.
Weitere Tipps zur Vermeidung von Verletzungen sind:
- Passende und gut gewartete Ausrüstung
- Genaue Kenntnis der Wettersituation und Wetterprognose
- Regelmäßig Pausen machen
- Aufwärmen
- Achtsam sein und umsichtig Fahren
- Alkohol vermeiden
Die optimale Behandlung von Sportverletzungen ist komplex und von vielen Faktoren abhängig. Der erste Schritt ist eine schnelle und umfassende Abklärung der Beschwerden. Es ist außerdem entscheidend die Bedürfnisse und den sportlichen Anspruch der Patient*innen in den Mittelpunkt zu stellen.
Ich helfe Ihnen gerne nach einer Sportverletzung wieder in ein schmerzfreies und aktives Leben zu finden.
(Literatur beim Autor)
Prof. Dr. Wenzel Waldstein
Prof. Dr. Wenzel Waldstein
Prof. Dr. Wenzel Waldstein